Der Vergessene:
Paul Heyse – Im Lenz
Ein Schriftsteller ist in Vergessenheit geraten und ich gebe es zu:
Auch mir war er nicht bekannt. Meine Schulbildung musste ohne den Nobelpreisträger in Literatur von 1910 auskommen. Erst im Deutschen Historischen Museum von Berlin habe ich ihn kennengelernt. Dort erblickte ich ein Portrait; das zugehörige Schild wies es als Portrait von Paul Heyse aus. Meine Neugier war geweckt und ich habe mir ein wenig von ihm zu lesen besorgt.
Insgesamt schrieb der deutsche Schriftsteller 180 Novellen, acht Romane, 68 Dramen und unzählige Gedichte. Gerade die Gedichte der Anfangszeit sind häufig von einer begleitenden Wehmut geprägt. Diese Gedichte müssen mich einfach ansprechen.
Warum ich nie von ihm zuvor gehört habe, kann ich mir nicht erklären. Selbst Google weist nur „Ungefähr 406.000 Ergebnisse (0,64 Sekunden)“ auf. Im Vergleich das Phantasieprodukt „Peter Kleinkariert“ schafft es bereits auf 338.000 Ergebnisse.
Wenn es meine Zeit erlaubt, werde ich mich tiefer mit seinen Werken beschäftigen. Beim Projekt Gutenberg und bei Kindle gibt es einiges für den sehr schmalen Geldbeutel. 😉
Zunächst habe ich aber das Gedicht Im Lenz herausgesucht.
Im Lenz, im Lenz,
Wenn Veilchen blühn zuhauf,
Gib acht, gib acht,
Da wachen die Tränen auf.
Im Herbst, im Herbst
Fiel alles Laub vom Baum.
Ach, Lieb‘ und Glück
Vergangen wie ein Traum!
Gib acht, gib acht,
So ist der Dinge Lauf:
Blumen und Wunden
Brechen im Frühling auf.
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